Letterjazz Print-Studio

FAQ zu Prägedruck und Letterpress

Generelle Fragen

Für wen druckt ihr?

Für Designer und Agenturen, für große Offset-Druckerein, für Unternehmen der Papierbranche, für Produktionsagenturen, für Markenartikel-Unternehmen, für Freiberufler, für Künstler und Galeristen, für Start-Ups und manchmal für uns selbst.

Wie lange dauert die Produktion?

Für die meisten Produktionsjobs veranschlagen wir zehn Arbeitstage (Mo–Fr, ohne Feiertage). Manche Sonderarbeiten erfordern eine längere Produktionsdauer. Raschere Herstellung ist nach Absprache unter geeigneten Umständen möglich und mit Mehrkosten verbunden. Die Sanduhr beginnt erst zu laufen, wenn alle Auftragsdetails geklärt sind und einwandfreie Druckdaten vorliegen.

Was kosten Letterpress-Drucksachen?

Unsere Arbeit ist individuell und maßgeschneidert, daher gibt es keine simplen Preislisten. Wir bitten daher stets um eine konkrete Anfrage, um den Preis kalkulieren zu können. Das Preisniveau ist aufwands- und materialbedingt wesentlich höher als bei gängigen Offset- oder Digitaldruck-Produktionen. Dass unsere Kunden immer wieder auf uns zukommen, zeigt uns, dass die Arbeit ihr Geld wert sein muss.

Darf man beim Druck dabei sein?

Ja, wirklich sehr gerne!

Was ist ein Andruck/Testdruck?

Wir produzieren eine minimale Anzahl an Exemplaren, alles andere ist exakt wie beim Auflagendruck. Nur mit einem Andruck lassen sich aussagekräftige Letterpress-Proofs herstellen.

Druckt ihr auch sehr kleine Auflagen, z. B. 25 Exemplare?

Ja, sogar recht häufig.

Welche Auflage ist empfehlenswert?

Für ein vernünftiges Verhältnis aus Quantität und Kosten sollten es aus unserer Sicht (bei kleinformatigen Drucksachen wie Visitenkarten) schon 250 Exemplare sein.

Könnt ihr sehr große Auflagen drucken?

Größere Auflagen – zum Beispiel 100.000 Warenetiketten für eine Accessoiremarke – sind machbar, da wir über recht große Kapazitäten in Sachen Letterpress verfügen.

Kann man die Prägung auch weglassen?

Drucken und Tiefprägen ist ein einziger Vorgang, daher führt der Verzicht auf Prägung nicht zu einem Minderaufwand / -preis. Generell ist Letterpress ohne bzw. mit einer zurückgenommenen Ausführung der charakteristischen Tiefprägung möglich. Ein Offsetdruck-ähnliches Erscheinungsbild von Schrift und Linien ist in der Regel machbar. Der Blick durch die Lupe wird jedoch eine ganz leichte Tiefprägung stets verraten.

Kann man bestimmte Bereiche nicht prägen und andere deutlich prägen?

Ja, das ist möglich, sofern die Elemente ein wenig Abstand zueinander haben. Ist das nicht der Fall (Überlappungen von schwach und stark geprägten Elementen) helfen separate Druckgänge mit entsprechend separater Druckform.

Könnt ihr Fotos drucken?

Letterpress ist für Typografie, Illustration, Linien, etc. das Mittel der Wahl, bei Fotos wäre nur ein grobes Raster möglich. Mit unseren modernen Druckformen könnten wir zwar auch ca. 60er-Raster drucken, aber das bringt im Vergleich zum Offsetdruck bestenfalls ein Augenbrauenhochziehen bei alten Lithographen und Reprographen zutage. Wir kombinieren Letterpress mit Digital- oder Offsetdruck um vierfarbige Bilder zu Papier zu bringen.

Farbe

Könnt ihr weiße Farbe auf schwarzem Papier drucken?

Letterpress ist in puncto Deckweiß ausgesprochen unbefriedigend, dafür haben wir andere Mittel an Bord. Beispielsweise können wir weiße Schrift auf dunklem Papier ermöglichen, auch mit Prägung, in dem wir etwa Siebdruck mit Letterpress kombinieren. In einigen Fällen geht es auch mit Heißfolienprägung.

Mit welchen Farben druckt ihr?

Pantone-uncoated und HKS-N-Farbtöne sind unsere Welt. Dazu gehören auch Metallic- und Tagesleuchtfarben. Für einige Aufträge mischen wir auch eigene Töne kundenindividuell an. Im Buchdruck wird pro Arbeitsgang nur eine Farbe gedruckt, so dass mehrfarbige Arbeiten entsprechenden Arbeits- und Zeitaufwand erfordern. Unsere Druckfarbe ist hochpigmentiert und – wie bei Offset-Farben – lasierend, so dass man im Falle von überdruckenden Bereichen stets eine subtraktive Farbmischung erzielte.

Könnt ihr viele Farben drucken?

Die meisten Letterpress-Jobs werden mit weniger als vier verschiedenen Farben gedruckt, da die Anzahl der Farben den Aufwand multipliziert. Es sind auch wesentlich mehr Farben möglich, die Obergrenze nennt Dir Dein Vermögensverwalter. In einem extremen Fall haben wir eine Farbmusterkarte mit 38 Farben gedruckt.

Was ist mit silber, gold oder anderen Metallicfarben?

Metallicfarben, zum Beispiel Pantone 872 gold oder 877 silber sind generell machbar. Sie wirken auf den ungestrichenen Papieren, mit denen wir bei Letterpress-Produktionen arbeiten, jedoch nicht sehr metallisch und erst recht nicht glänzend, auch wenn der sehr zurückhaltende Effekt in manchem Fall reizvoll sein mag. Feinere Elemente drucken mit Metallicfarben vergleichsweise unsauber aus. Der Vorteil von Metallicfarben ist, dass sie auf dunklen Papieren recht ordentlich decken. Wer ein überzeugend-metallisch wirkendes Druckbild favorisiert, den können wir mit Heißfolienprägung überzeugen.

Könnt ihr Prozentwerte (Halbtöne) von Farben drucken?

Da es in der Praxis keine Freude macht, verzichten wir auf die üblichen autotypischen und FM-Raster, die normalerweise in der Druckindustrie eingesetzt werden. Aber es kann jedoch eine gute Idee sein, Linienraster oder schraffierte Flächen als Stilmittel einzusetzen. So kann zum Beispiel Text als Vollton- und eine flächigere Grafik mittels Schraffur als Halbton-Bestandteil innerhalb einer Farbe gut funktionieren.

Könnt ihr glänzende Farben / UV-Lack drucken?

Nicht mittels Letterpress. Wenn es unbedingt glänzen soll, ziehen wir andere Register, die wir je nach Aufgabenstellung spezifisch anbieten.

Kann ich mit Pantone-C-Farben (z. B. 185 C) arbeiten?

Da wir auf ungestrichenen Papieren drucken, läuft alles über Pantone-U-Farben – siehe Pantone-uncoated-Farbfächer.

Was bedeutet Blinddruck?

Wenn wir ganz ohne Druckfarbe arbeiten, heißt es Blinddruck. Das Licht bleibt eingeschaltet und der Drucker wird nicht seiner Brille beraubt.

Was ist eine Blindprägung?

Bei einer klassischen Blindprägung sind die geprägten Teile im Ergebnis erhaben, man sagt auch hochgeprägt. Mit dem Begriff Blindprägung kann aber auch eine Tiefprägung gemeint sein, daher ist es wichtig hier sehr genau zu kommunizieren.

Kann ich Euren Verbrauch an Druckfarbe mit meinem Umweltgewissen vereinbaren?

Letterpress-Jobs brauchen sehr wenig Druckfarbe. Mit einer 1-kg-Dose der pastösen Farbe kommt man nahezu unendlich weit. Für kleine Auflagen reicht oft ein Teelöffel aus. Unser Öko-Gewissen wird auch durch den minimalen Verbrauch an Papier für die Einrichtung eines Druckauftrags beruhigt und philosophisch betrachtet, durch die Tatsache, dass Letterpress von Natur aus kein Medium für massenweise produzierte Wegwerf-Printmedien ist.

Papier

Könnt ihr auf sehr dickem Karton drucken?

Satte Kartonstärken sind unser täglich’ Brot. Wenn dick und fett nicht reicht, können wir die Stärke mittels Kaschierung verdoppeln. Eine unserer Maschinen ist für besonders dicke Pappen ausgelegt.

Warum verwendet ihr so häufig Baumwollpapier?

Naturpapiere mit viel Volumen, insbesondere die weichen Hadern- (Baumwoll-) oder anteilig hadernhaltigen Papiere sind bestens für Letterpress geeignet. Denn das geprägte Druckbild und insbesondere die Bereiche, die die druckenen Elemente umgeben, werden auf weichen Naturpapieren besonders schön ausgebildet. Grundsätzlich eignen sich viele ungestrichene, unbeschichtete und nicht geglättete Papiere für Letterpress-Jobs. Im Laufe der Jahre haben wir mit zahllosen Papiersorten Erfahrungen gesammelt.

Könnt ihr auf gestrichenem Papier drucken?

Das ist ohne Tiefprägung möglich, der typische Letterpress-Look lässt sich darauf aber nicht erzielen. Gestrichenes Papier, auch Bilderdruck-Papier genannt, ist typischerweise eher ein Medium für Offset- und Digitaldruck-Projekte.

Wie groß kann ein Druckbogen maximal sein?

Unseren Heidelberg Zylinder können wir mit Papier bis zum Format 70 x 50 cm füttern.

Kann man Papierfarben und Druckfarben in Einklang bringen?

Es gibt eine große, aber nicht unbegrenzte Auswahl an hochwertigen, farbigen Papieren. Wenn die Druckfarbe eines auf weißem Papier zu druckenden Motivs möglichst genau zu einem bestimmten farbigen Papier passen muss, können wir diese anpassen bzw. passend anmischen.